Wo ist die Halle?

Unser Verein GFG

Topas, Zirkon & Axinit

Bilder, Informationen und Videos über die Tanzgruppen gibt es auf:

www.gfg-jmd.de

2. Turnier in Bremen

Multi-Tasking, Paradoxe, (fehlende) Individualität und fragwürdige Entspannungsmassagen, das sind wir, und seit neustem :Fabultin

Wirklich pünktlich werden wir wohl nie zu einem Turnier starten, und so fuhren wir auch diesmal mit etwas Verspätung los, um in einer fern liegenden Turnhalle zu zeigen, dass wir einen eigenen dritten Platz verdienen. Dorthin gesteuert wurden wir diesmal von einem nicht-lispelnden-Navi; es sprach akzentfreies Automaten-Deutsch.

 

Die Hinfahrt verbrachten wir damit, uns von den Experten unter uns die amüsanten Begebenheiten während ihres Amerika-Aufenthaltes anzuhören und über die dort herrschende Prüderie zu diskutieren – ein Glück sind wir in Deutschland! Ein Bus mit 16 Mädchen und drei Männern... was dazu wohl ein Amerikaner sagen würde?!

 

Was haben wir gelernt? Wenn du ein neues Epiliergerät brauchst, rasier dir für einen Tag nicht die Beine und du bekommst sofort eins geschenkt. Mach deine Zimmertür nicht zu, sonst kommt dich keiner mehr besuchen, und dusche jeden Tag, sonst gibt’s einen Anruf von deiner Organisation.

 

Außerdem bekamen wir eine ziemlich gute Demonstration davon, wie man nicht vom Standstreifen zurück auf die Autobahn wechseln sollte. Zum Glück hatten wir einen wachen Busfahrer und weich gepolsterte Rückenlehnen...

 

In Bremen angekommen, hasteten wir sofort zur Stellprobe, für die wir sowieso schon zu spät waren. Für langes Aufwärmen blieb keine Zeit, also gleich die Stellprobe mit einem „Ich bewege mich langsam von Formation zu Formation, damit ich mich nicht verletze.“

Da unser Turnier erst um 16:15 Uhr starten sollte, bauten wir in aller Ruhe unser Buffet auf und fingen schon mal an zu essen. Nach mehreren großen Portionen fragten sich diejenigen, die das Pech hatten, an diesem Tag auf die Tanzfläche zu müssen, ob sie nicht langsam aufhören und mit der Verdauung anfangen sollten...

Essen kann man schließlich immer, aber kann man danach noch tanzen? Was für eine hypothetische Frage; wir können!

 

Dass nahezu ununterbrochen über Salmonellen diskutiert wurde, tat dem Appetit dann auch keinen Abbruch; wir hatten schließlich keine Eierspeisen dabei.

Währenddessen wurden unsere einzigen (männlichen) Fans auf der Suche nach Tape zur nächsten Apotheke geschickt.

Unsere Füße danken!

 

Während Ann-Kristin und Karina, die einzigen richtigen Mädchen unter uns ( sie beherrschen als einzige von uns die Kunst, Bauernzöpfe zu flechten; was haben unsere Mütter uns nur beigebracht?!), ihrer Berufung nachgingen, stellten wir fest, dass wir zu wenig Wimpern dabei hatten. Es fanden sich aber schnell zwei Mädchen, die gern auf das Privileg, sich ständig ablösende, schwarze Haare auf die Augenlider zu kleben, verzichteten.

Karina verblüffte uns alle, als sie sich, sich selber Bauernzöpfe flechtend, gleichzeitig von Kerstin auch noch die Wimpern aufkleben ließ.

Da ist sie wieder, die Multi-Tasking Fähigkeit der Frau.

Ihre Antwort auf unser allgemeines Erstaunen sollte man denn auch lieber überhören...

„Na ja, aber ich kann nicht reden und denken...“!

Da ist es wieder, das Paradox der Frau!

 

Schließlich fingen wir mit dem Erwärmen an. Die dafür zur Verfügung stehende Halle erinnerte von den Temperaturen her stark an die im Trainingslager in Scharbeutz, alias Sibirien. Also schnell auf die nächste Weichbodenmatte geflüchtet, von der wir auch nur schwer wieder herunterzubringen waren. Mit dem Argument: „Wir machen eine Massagerunde“ schaffte Janina es dann doch...

Und was das für eine Massage wurde! Eine Ganz-Körper-Massage, und zwar wirklich ganz! Es wurde anfangs noch gezögert, dann aber beherzt zugegriffen, was von so manchem Zuschauer mit merkwürdigen Blicken quittiert wurde...

Eine verdächtige Person mit Videokamera wurde gesichtet; findet man uns ab jetzt unter „Po-Massage“ bei YouTube?

 

Als sich die Gruppen der Jugendverbandsliga umzogen, entdeckten wir auf einmal...

außerordentlich bekannt aussehende schwarz-weiße Kleider, dazu schwarze Leggins und die Toupierfrisur, die damals nur knapp zugunsten unserer Zöpfe ausgeschieden war...

Und zu allem Überfluss, das Thema: Gefängnisausbruch!

 

Nachdem wir einige abstruse Verschwörungstheorien durchgegangen und wieder verworfen hatten, fanden wir uns mit dem nun nicht mehr zu verleugnenden Verlust unserer Individualität ab und gingen mit in die Halle, anfeuern. Wenigstens hatten sie nicht noch unsere Musik.

 

Endlich folgte dann auch unser großer Auftritt, und unter dem tosenden Beifall von Millionen Zuschauern stürmten wir die Fläche...

Für alle, die es etwas genauer nehmen: die Ränge waren so gut wie leer.

Trotzdem ließen sich die 20 Anwesenden von unserer Musik zu lautem Klatschen verleiten; wenigstens für ein paar Sekunden. Das hat in Hamburg eindeutig besser geklappt! An uns kann der Zuschauerschwund aber nicht gelegen haben, wurden wir doch mit einer zwar recht durchmischten, aber eindeutig positiven offenen Wertung belohnt: 43651

Das sieht doch sehr nach Würfel aus, und es stimmt einen nachdenklich, dass Janina später im Bus tatsächlich einen Würfel fand...

Als es zum Ausmarsch ging, herrschte einige Sekunden Zweifel, wo genau wir uns denn nun hinstellen sollten, schließlich ergriffen Julia und ich die Initiative und stellten uns einfach nach vorn in die Mitte, fingen engagiert zu klatschen an und ahnten nichts Böses, bis wir plötzlich von der Mannschaft neben uns darauf aufmerksam gemacht wurden, dass wir ganz allein dort standen... unsere Gruppe war verschwunden!

Nach ein paar panischen Blicken entdeckten wir sie: Ganz links, dort wo wir beim Einmarsch auch standen... hätte uns ja mal einer Bescheid sagen können!

So ergriffen wir schnell Kurt-Olaf, unser einzigartiges Glücksschwein (das in dem Fall wohl versagt hat...) und gesellten uns zum Rest von „Fabultin“, wie es im Programmheft stand.

 

Auch wenn wir es nicht aufs Treppchen schafften: wir bekamen einen kleinen, sehr hübschen Pokal, und mit einem 4. Platz lässt sich ja auch irgendwie leben...zumindest bis nächsten Sonntag!

 

Für die „Reste“ unseres Buffets war noch genug Platz im Bus vorhanden, wobei insbesondere die Mousse au Chocolat von Anna-Lena erwähnt werden muss: selbst gemacht und köstlich, genau das, was von Neulingen erwartet wird!:D

 

Es bleibt abzuwarten, wie wir uns nächsten Sonntag schlagen werden, vielleicht werden sich auch einfach die Wertungsrichter mal einig; die 1 ist doch schon ein guter Schritt...